„I denk an di“ – Erinnern an liebe Menschen, Trauern und neu Hoffen
Offener Abend für trauernde junge Menschen
Einen Abend mit Platz für Erinnerungen an liebe Menschen, für Trauern, Klagen und für neue Hoffnung, das bot die besondere Veranstaltung „I denk an di“ der Katholischen Jugendstelle in Weiden. Vier Stunden war am Freitagabend dazu die Michaelskirche geöffnet für Menschen, die einen lieben Verstorbenen vermissen.
Ganz besondere Atmosphäre
Ein Team aus Jugendreferentin Martina Troidl und pastoralen MitarbeiterInnen aus den Dekanaten Neustadt und Weiden, sowie ein evangelischer Religionslehrer hatte diesen ökumenisch ausgerichteten Abend heuer bereits zum dritten Mal organisiert. Mit Liebe, viel Aufwand und mit einer professionellen Lichttechnik von k-Tech-Veranstaltungstechnik wurde im Kirchenraum eine ganz besondere und einladende Atmosphäre geschaffen. Viele der zahlreichen Besucherinnen und Besucher jeden Alters ließen diese Stimmung zunächst einfach auf sich wirken und setzten sich dazu in das Kirchenschiff. Dabei konnten sie unter anderem Namen von Verstorbenen und Gedanken der Hinterbliebenen lesen, die an eine Säule projiziert wurden. Diese Namen und Gedanken stammten aus der Aktion, die bereits im Vorfeld gelaufen war: Über einige Wochen hinweg konnte man entsprechende Nachrichten an eine Handynummer schicken.
Verschiedene Angebote zur Trauerarbeit
Zu der besonderen Atmosphäre trug auch das Musikangebot bei: Aus einem Nebenraum der Kirche hörte man tröstende Musik verschiedener Musiker, zu denen man sich auch setzen und mitsingen konnte. Wer lieber alleine sein wollte, hatte dazu die Möglichkeit, sich in einem weiteren Nebenraum zurückzuziehen. Aber auch im Hauptschiff der Kirche warteten verschiedene Angebote auf die Besucher: So durften sie mit dem Entzünden einer Kerze oder dem Schreiben in ein Buch an ihre lieben Verstorbenen erinnern oder an einer Klagemauer ihre Klagen, Sorgen und Ängste vor Gott bringen. Eine Station stand unter dem Zeichen „Loslassen“. Sie lud ein, belastende Dinge wie Schuld, Zweifel oder noch offene Fragen auf Steine zu schreiben, sie der Leichtigkeit des Wassers zu übergeben und sie so symbolisch loszulassen. Darüber hinaus gab es eine Leseecke mit verschiedenster Literatur zum Thema Tod und Trauer. Darin konnten die Trauernden blättern und in Texten, Geschichten und Bildern Worte finden, die sie selber nicht ausdrücken konnten.
Eine besonders auch bei jüngeren Besuchern sehr beliebte Station stand im Zeichen der „Hoffnung“: Aus Perlen durften sie einen kleinen Hoffnungsengel gestalten – für sich oder auch für jemand anderen zum Verschenken.
„Wichtig ist uns, dass die Trauernden wissen: Es sind alle Gefühle erlaubt. Es muss nichts versteckt werden und man muss sich für kein Gefühl schämen.“, so Jugendreferentin Martina Troidl, „Und vor allem: Man ist nicht allein und es gibt Menschen, die bei der Verarbeitung der Trauer Unterstützung und Hilfe anbieten!“. Während des Abends gab es die Möglichkeit für ein Seelsorgegespräch mit einem pastoralen Mitarbeiter oder Mitarbeiterin. Für eine längerfristige Begleitung oder weiterführende Unterstützung wurden entsprechende Kontakte weitergegeben.
Viele positive Rückmeldungen
Insgesamt bekam das Veranstaltungsteam viele positive Rückmeldungen, die teils sehr beeindruckend waren. „Ich habe bereits seit langem drauf gewartet, dass dieser Abend wieder angeboten wird und habe ständig nachgeschaut, wann es denn wieder soweit ist!“, so die Aussage einer Frau, die um ihre Tochter trauert und bereits in den letzten beiden Jahren die Veranstaltung besucht hatte: „Ich hoffe, es wird auch nächstes Jahr wieder stattfinden.“